Ein Jahr Tragling

Heute wird es privat.

Mein Tragling ist nun ein Jahr alt und ich möchte gerne unsere Tragezeit revue passieren lassen. 

Wir haben leider Stillschwierigkeiten gehabt und befanden uns im Kreislauf Stillen-Flasche geben-Milch pumpen-Sterilisieren-Wickeln-Stillen-... Nach der Flasche konnte ich ihn super ablegen, er schlief wieder sofort ein und ich konnte meist ohne Probleme pumpen. Doch das führte auch dazu, dass ich ihn im normalen Alltag kaum getragen habe. Denn wenn er so friedlich eingeschlafen ist und ich dann fertig war, habe ich ihn nicht wieder geweckt, nur um ihn in der Trage zu haben.

Für Spaziergänge oder Einkäufe war die Trage aber immer unsere Nummer 1 und der (gebraucht gekaufte) Kinderwagen wurde höchstens für die Einkäufe genutzt. 

Nach gut drei Monaten wurde unsere Stillsituation entspannter und mein Tragling forderte mehr Nähe ein. Ablegen zum schlafen war nicht mehr. Entweder schlief er nach dem Stillen auf mir oder er kam in die Trage, vermehrt auch auf dem Rücken oder die Hüfte.

Gerade im Urlaub haben wir immer wieder gemerkt, wie praktisch eine Trage ist. Am Strand kommt man gut voran, Wanderungen waren mit dem Kind auf dem Rücken gut zu bewältigen und durch größere Menschenansammlungen kommt man auch schneller voran.

Auch mein Mann hat ab Geburt gerne und viel getragen und tut es heute noch gerne. Gerade bei ihm passt der Satz gut: "Tragen ist das Stillen der Männer".


Inzwischen nutzen wir auch vermehrt den Buggy, aber die Trage beschert uns trotzdem immer noch schöne, intensive Momente. Denn diese Nähe, Wärme und Geborgenheit ist nicht zu ersetzen und wird von beiden Seiten immer noch eingefordert und gebraucht. Und auch, wenn unsere Zeit mit der Trage weniger geworden ist, hoffe ich, dass wir auch in Zukunft noch viele Momente mit ihr erleben werden. 

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